
Unser #Eyecatcher diese Woche zeigt den Satyr Marsyas. Nachdem er die Doppelflöte der Göttin Athena gefunden hat – unser #Eyecatcher-Nr.2 – lernt er virtuos auf ihr zu spielen. Er wird so gut, dass er Apoll, den Gott der Künste, zu einem Wettstreit herausfordert. Sie vereinbaren, dass der Sieger mit dem Besiegten nach Belieben verfahren durfte.
Apoll gewann den Wettstreit und zur Strafe zog er Marsyas bei lebendigem Leib die Haut ab. Unsere 5 verschiedenen Abgüsse zeigen Marsyas immer in derselben Position: seine Hände und Füße sind gefesselt und er hängt nackt an einem Baum (Inv. 1159; 1250; Th 27; Th 57; Th 108). So wirkt der ausgemergelte Körper des Marsyas besonders eindrucksvoll – und bei den Originalen, die aus rotem Stein gefertigt waren, meint man das bloß gelegte Fleisch zu erahnen. Der Abguss eines Tischbeins (Inv. 1324) zeigt auch den Schleifer, der neben Marsyas hockt und sein Messer wetzt. Der Mythos wurde erzählt, um vor der Hybris der Sterblichen, also vor Anmaßung und Überheblichkeit, zu warnen.